nach Josip Kovacic, Bild, ca. 34 x 31 cm, 22 Farben, 9 Stiche/1 cm, Gobelin
Josip Kovacic wurde 1946 in Molve geboren. Er lebt in Zagreb und malt seit 1964. Die naive Malerei diente uns als Vorbild für dieses Gobelinbild. Woher kommt überhaupt der Drang zum NAIVEN?
Die Sehnsucht nach der besseren Wirklichkeit, die Hoffnung, in wunderlich einfältigen Bildern sich den Sonntag des Lebens in den normalen Alltag zurückzurufen, mag die naiven Maler veranlaßt haben, zum Pinsel zu greifen und unbekümmert und spontan, fern von Stilrichtung und akademischem Wissen, ihre Farben und Formen auf das Papier zu bringen. Nicht die technische Vollendung, sondern die Unbefangenheit der Darstellung machen den Wert des naiven Bildes aus. In einer Zeit, in der die Technik in immer größerem Umfang die Menschheit beherrscht und die allgemein künstlerische Darstellung in Abstraktionen liegt, sucht der Mensch die Ursprünglichkeit seines Seins wiederzufinden. Diese Voraussetzung mußte erst einmal gegeben sein, um die naiven Beachtung und Anerkennung finden zu lassen.
Zum großen Teil kommt die naive Malerei aus bäuerlichen Gegenden; daraus ergibt sich auch die Motivation. Es ist der ländliche Alltag, dem der Bauer in harter Arbeit sein Brot abringt. Aus dem slavischen Kulturkreis kommen daher auch die meisten Bauernmaler. Sie können aus ihrer alten Volkskunst schöpfen und ohne, daß sie es recht wissen, entsteht das Spiegelbild einer Zeitlandschaft, in der Mensch und Natur noch eine Gefühlseinheit waren. Original in der Galerie Orober, Duisburg.